Chance und Feuertaufe
Der Kompressoren-Hersteller aus dem Zentrum Englands will endlich auch auf dem Kontinent Fuß fassen. Da kommt der zweisprachige Deutsche als Vertriebsassistent gerade recht. „Hymatic wollte nicht mit deutschen Partnern arbeiten, sondern eine eigene Firma aufbauen“, erinnert sich Kronsbein. „Ich war eigentlich nur als Dolmetscher bei den Interviews mit Vertriebsprofis dabei.“ Als sich hinter dem zehnten Bewerber die Tür schließt, ist sich das Greenhorn aus Tecklenburg nicht nur sicher „Das kann ich besser“ – er sagt es auch. Und das offenbar überzeugend: Mit 25 Jahren wird Dirk G. Kronsbein Geschäftsführer der neuen Hydrovane Compressor Company mit Sitz in Köln. Die Erfahrung, wie es ist, eine Chance einzufordern und zu bekommen, vergisst er nie wieder. Sie wird zu einer lebenslangen Maxime für seinen eigenen Umgang mit Mitarbeitern und Partnern.
Dirk G. Kronsbein nutzt seine Chance. Der jüngste Direktor im Gesamtkonzern wird schnell zu einem der erfolgreichsten. Unter seiner Leitung wird Hydrovane zu einer festen Größe im deutschsprachigen Markt. Die Vertriebszahlen stimmen, zugleich hat der Chef auch ein Gespür für die technische Weiterentwicklung seiner Produkte. In der Britischen Botschaft in Bonn ist Kronsbein als Musterbeispiel eines Jungmanagers ein gern geladener Gast. Nur privat holpert es. Ehefrau Maureen wird in Köln nicht heimisch, sie will zurück auf die Insel. Dirk G. Kronsbein, eben noch auf der Überholspur, stoppt seine Karriere in voller Fahrt. Er kündigt und geht mit seiner Familie nach England.
Bald jedoch muss er erkennen, dass sich hier für ihn keine vergleichbare Laufbahn bietet. Einer unter vielen in der Firma des Schwiegervaters? - Nichts für ihn. „Ich hatte Lunte gerochen“, sagt er rückblickend. Das Ehepaar trennt sich, Dirk G. Kronsbein kehrt in seine Heimat zurück und macht sich selbstständig.